Home » UMWELTSCHUTZ » RECYCLING & RESSOURCEN » Verunreinigtes Rezyklat – Herausforderung im Kunststoffkreislauf
Anzeige
RECYCLING & RESSOURCEN

Verunreinigtes Rezyklat – Herausforderung im Kunststoffkreislauf

Sponsored by
Foto: Sesotec GmbH
Sponsored by
Foto: Sesotec GmbH

Michael Perl

Group Director
Sorting Recycling 

Aus gebrauchtem Kunststoff gewonnenes Rezyklat ist ein wertvolles Material, das in die Fertigung neuer Produkte einfließt. Vorausgesetzt natürlich, die Qualität stimmt. Denn abweichende Kunststoffarten, falsche Farben oder Fremdkörper können die Güte des Rezyklats erheblich beeinträchtigen. Verunreinigungen in Rezyklaten lassen sich grob in drei Klassen einteilen: Fremdkunststoffe, Fehlfarben und Fremdkörper. Damit die Qualität der Rezyklate stimmt, müssen Recyclingunternehmen Kunststoffabfälle sorgfältig sortieren. Bleiben die Verunreinigungen unentdeckt, hinterlassen sie Spuren in den aus Rezyklat neu hergestellten Produkten. Die Konsequenz sind Reklamationen, was weniger Profit bedeutet. Handelt es sich bei den Verunreinigungen um Fremdkörper aus Metall, kann es sogar zu Schäden an den Fertigungsmaschinen kommen. Dadurch entstehen erhebliche Kosten für die kunststoffverarbeitenden Unternehmen.


Material- und Kunststoffarten mit Nahinfrarot-Sensoren erkennen

Verschiedene Kunststoffarten voneinander zu trennen, ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben im Recyclingprozess. Denn die gesammelten Plastikreste bestehen vielfach aus einem Verbund unterschiedlicher Materialien. Eine sortenreine Sammlung, die Kunststoffe in ihre verschiedenen Arten unterteilt, gibt es in der Regel nicht. Konsumenten wären mit dieser Aufgabe ohnehin überfordert. Aus diesem Grund sind die Hersteller von Rezyklat auf leistungsfähige Sortieranlagen angewiesen. Sie unterscheiden Materialien zuverlässig. Mithilfe der Nahinfrarot-Sensortechnologie sortieren sie in gleichartige Fraktionen. Auch Störstoffe, wie zum Beispiel PVC, werden von den Nahinfrarot-Sensoren erkannt.

Kamerasensoren zur Erkennung von Farben

In Sortiersystemen sind auch Sensoren zur Farberkennung verbaut. Denn Rezyklate einer bestimmten Sorte sollten nicht nur die gleichen Materialeigenschaften haben, sondern auch die gleiche Farbe. Doch Rezyklat in einer einheitlichen Farbe herzustellen, ist anspruchsvoll. Mit Kamerasensoren ausgerüstete Sortiersysteme können Fehlfarben erkennen und aussortieren.

Mit Magneten und induktiven Sensoren Metall ausschleusen

Fremdkörper bilden die dritte Gruppe der Verunreinigungen. Dabei sind Metallteilchen eine der häufigsten Ursachen für verunreinigtes Rezyklat. Das können Verschlusskappen, Klammern, Federn oder andere winzige Gegenstände sein. Obwohl sie kaum zu erkennen sind, können sie großen Schaden anrichten. Metallische Fremdkörper geraten an allen Stationen der Kreislaufwirtschaft in den Kunststoffabfall – zum Beispiel durch Fehlwürfe und falsches Sortieren. Gegenmittel sind induktive Metalldetektoren und Magnetsysteme, die diese Fremdkörper erkennen und ausschleusen.

Den gesamten Prozess im Blick

Mit aufeinander abgestimmten Sortier-, Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen lassen sich besonders gute Ergebnisse erzielen. Schlussendlich kommt es im gesamten Prozess darauf an, ein Rezyklat herzustellen, das zweckgemäß und profitabel eingesetzt werden kann. Michael Perl, Group Director Sorting Recycling bei Sesotec, fasst zusammen: „Der Wille und die Bereitschaft der gesamten Kette – vom Gesetzgeber über Hersteller und Handel bis zum Verbraucher – sind nötig, damit Kreislaufwirtschaft nachhaltig profitabel wird. Denn nur aus besonders hochwertigem Material können zum Beispiel wieder neue Lebensmittelverpackungen entstehen.“

Anzeige
Nächster Artikel