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Annabelle Steiger erklärt, warum die Mensch-Tier-Beziehung die Tierberufe rund um den Hund revolutionieren wird.

Annabelle Steiger

Verhaltensmedizinische Tierpsychologin, Hundeverhaltensberaterin und Hundeverhaltenstherapeutin mit Schwerpunkt auf Mensch-Tier-Beziehung. Studien- und Lehrgangsleiterin ATN

Wollte man noch vor wenigen Jahren Menschen und ihre Hunde begleiten und unterstützen, blieb im Grunde nur der Weg über die Hundetrainer-Ausbildung. Der Focus lag dabei im Schwerpunkt auf der Verhaltensmodifikation des Hundes und weniger auf den besonderen individuellen Herausforderungen im Alltag der Mensch-Hund-Teams.

Die ATN hat sich schon frühzeitig entschieden, einen neuen Weg einzuschlagen und einen  Ausbildungszweig zu entwerfen, der alle Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung einschließt. Da dieses Thema mehr als komplex und umfangreich ist, haben sich vier verschiedene Fachrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten herausgebildet:

Grafik: ATN Akademie

Allen Fachrichtungen ist gemeinsam, dass sie im höchsten Maße die Individualität von Hund und Halter berücksichtigen und ihr Augenmerk stets darauf ausgerichtet ist, den aktuellen Stand der Wissenschaft in größtmöglichem Umfang praktisch nutzbar zu machen, sodass unsere Absolventen gleichermaßen eine qualitativ hochwertige Beratung wie praktisches Training anbieten können.

Dennoch unterschieden sich die Ausbildungsgänge in ihrer jeweiligen Gewichtung.

Coach für Mensch-Tier-Beziehung Ausbildung an der ATN

Foto: monica via stock.adobe.com

Der Coach für Mensch-Tier-Beziehung nimmt vor allem die Dyaden von Hund und Halter sowie der restlichen Umwelt (Familie, andere Haustiere, Nachbarschaft etc.) unter die Lupe. Dank unterschiedlicher Testverfahren und Fragebögen kann er die Persönlichkeiten von Hund und Halter bestimmen und deren Kompatibilität und Reibungspunkte analysieren. Dabei ist der Coach gleichermaßen für Familien tätig, in denen bereits ein oder mehrere Hund(e) vorhanden ist/sind, wie auch für diejenigen, die einen (unter Umständen auch weiteren) Hund bei sich aufnehmen wollen. Wann immer ein Hund in einer Familie einziehen soll verbinden die Menschen bestimmte Erwartungshaltungen und Wünsche mit ihm neuen Mitbewohner. Doch welche Rasse und welcher Persönlichkeitstyp passen tatsächlich zu der Familie und ihren Vorstellungen? Leben möglicherweise bereits andere Hunde oder Tiere in diesem Verband, auf die zum einen Rücksicht genommen werden musss, die aber auch eine besondere Herausforderung für den neuen Hund darstellen können?

Durch die unterschiedlichen Test- und Analyseverfahren kann das gesamte System, in dem Hund und Halter leben, beleuchtet sowie mögliche oder bereits bestehende Probleme analysiert und Lösungsansätze für diese Themen erarbeitet werden.

Zudem können Coaches für Mensch und Tier gerade im Bereich der Vermittlung von Hunden aus dem Tierschutz einen ganz entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Familien Hunde adoptieren, die tatsächlich zu ihnen passen, wodurch die vergleichsweise hohe Rücklaufquote der Hunde aus dem Tierschutz gesenkt werden kann.

Verhaltensmedizinische Tierpsychologie Weiterbildung an der ATN

Foto: SAJ via stock.adobe.com

Stress, Angst und Furcht sowie Lebensbedingungen, die sich stark vom bisher bekannten Alltag unterscheiden, führen bei Hunde wie bei uns Menschen zu sogenannten Psychosomatosen. Körper und Geist sind auch beim Hunden in engster Weise miteinander verbunden, sodass seelische Leiden körperlich krank machen können, ebenso wie körperliche Leiden Einfluss auf die Seele haben. Eine Vielzahl vor allem chronischer Erkrankungen haben ihre Ursache in anhaltendem Stress: Dieser kann eine Vielzahl denkbarer Ursachen haben, beginnend beispielsweise  mit  einer langfristigen Unterbringung in einem Tierheim, über Stress mit anderen Hunden bzw. Katzen oder anderen Tieren, die im selben Haushalt leben, Angstzustände, bis hin zu Überempfindlichkeiten für Geräusche oder Gerüche. Überforderung wie Unterforderung sind gleichermaßen Stressoren, die einen ganz erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Hunde haben können.

Die verhaltensmedizinische Tierpsychologie widmet sich eben diesen Fällen und erarbeitet zusammen mit Tierärzten und Alternativmedizinern Therapiepläne und Konzepte, um Hunde in dieser Situation optimal mit einem holistischen Konzept unterstützen zu können.

Hundeverhaltensberater Ausbildung an der ATN

Foto: Christiane Eichhorn

Hundeverhaltensberater werden immer dann gerufen, wenn sich bereits ein ungewöhnliches, problematisches oder gar gefährliches Verhalten anbahnt oder bereits zu etablieren droht. Im alltäglichen Zusammenleben zwischen Hund und Halter sowie bedingt durch dessen Lebensumstände und Wünsche ergeben sich eine Vielzahl von Situationen, die das Team vor große Herausforderungen stellen können und gleichermaßen aus dem direkten Lebensumfeld des Halters, aber auch der Umwelt erwachsen können. Typische Einsatzbereich des Verhaltensberaters sind zum Beispiel: Beratungen, wenn ein weiterer Hund in die Familie einziehen soll, die Geburt eines Kindes beispielsweise zu eifersüchtigem Verhalten beim Hund führt, eine ausgeprägte Feindschaft mit Hunden aus der Nachbarschaft besteht oder der Hund unter extremen Ängsten leidet (beispielsweise bei Gewitter oder Feuerwerk).

Über eine genaue Analyse der Lebensbedingungen und der individuellen Bedürfnisse des Hundes  werden gemeinsam mit dem Halter Lösungskonzepte erarbeitet, die Stress reduzieren und Umweltbedingungen schaffen, die es dem Hund ermöglichen, an seine Lebensumwelt zu adaptieren und erfolgreich die Herausforderungen des Lebens zu meistern.


Hundetrainer Ausbildung an der ATN

Foto: Dörr / Frommherz von Adobe Stock

Hundetrainer arbeiten mit ihren Kunden vor allem daran, Verhaltensprobleme möglichst erst gar nicht entstehen zu lassen. Damit ist er der wichtigste Ansprechpartner besonders für Ersthundehalter, die noch lernen müssen, ihren Hund richtig einzuschätzen und mit ihm so umzugehen, dass er sich in der Familie und im Alltag optimal einleben kann. Der zweite wichtige Zweig der Tätigkeit des Hundetrainers ist die Arbeit mit jungen Hunden ebenso wie mit jenen aus dem Tierschutz, mit dem Ziel, die Halter beim Training ihrer Tiere in Alltagssituationen und aufkeimendem Problemverhalten zu unterstützen, sodass die Familien und ihre Hunde zu einem harmonischen und für den Hund artgerechten Miteinander finden können.

Der Fokus in dieser Ausbildung liegt neben den bereits genannten Punkten auf dem Thema Schulung des Halters, Reduktion von Missverständnissen in Training und Alltag sowie in der Förderung einer artgerechten Alltagsgestaltung.

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