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Die vermehrte Nachfrage fördert den Welpentod

Foto: Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corporation e.V.

Der illegale Welpenhandel erlebt seit Beginn der Corona-Pandemie einen traurigen Boom. Tierkinder werden zum Konsumgut, das man im Internet bestellen und liefern lassen kann. Sie müssen die Einsamkeit der Menschen kompensieren und fehlende Sozialkontakte ersetzen. Seriöse Züchter*innen und Tierheime können die Nachfrage nicht einmal annähernd abdecken. Verantwortungsbewusste Interessenten warten – aber viele haben diese Geduld nicht. Das machen sich illegale Welpenhändler*innen zunutze. 

Tausende Welpen kommen aus Welpenfabriken in Osteuropa, wo sie unter schrecklichen Bedingungen hausen.

Tausende Hundewelpen werden im Internet inseriert. Sie stammen in der Regel aus Welpenfabriken in Osteuropa, wo sie unter schrecklichen Bedingungen hausen. Viel zu früh werden sie ihren Müttern entrissen, sind häufig schwer krank, werden illegal und mit teils gefälschten Impfpässen nach Deutschland geschmuggelt. Erfahrene Hundehändler*innen spritzen den Tieren, die den Transport lebend überstanden haben, vor der Übergabe einen Cocktail aus Adrenalin und Aufbaupräparaten – das lässt sie kurzfristig gesund und munter wirken. Lässt die Wirkung nach, ist der Welpe ein Fall für die Tierklinik. Zurück bleiben verzweifelte Menschen, die Tausende Euro an Tierarztrechnungen bezahlen und sich oft nicht anders zu helfen wissen, als ihre Welpen im Tierheim abzugeben – falls sie nicht vorher verstorben sind oder eingeschläfert werden mussten.

„Wir haben im Tierheim Berlin dieses Jahr schon mehr als 120 Welpen aus illegalem Handel aufnehmen müssen; viele sichergestellt, manche ausgesetzt gefunden, einige von den überforderten Käufern bei uns abgegeben – teilweise nur noch zum Sterben.“

Luna wurde ebenfalls aus dubioser Quelle in Polen gekauft, quasi regelrecht im Internet bestellt und für 1.500 Euro „geliefert“. Auch sie wurde, wie viele andere, Opfer des illegalen Welpenhandels, innerhalb von kürzester Zeit schwer krank. Ihre Besitzer ließen sie erst in einer Klinik behandeln und gaben sie schließlich krank im Tierheim Berlin ab, als ihre Kostenschmerzgrenze erreicht war. Als sie zu uns kam, war sie völlig apathisch, wog 670 Gramm und war dem Tode nah. Wochenlang wurde sie von einer Kollegin aufgepäppelt, bekam Infusionen. Sie hat’s geschafft – andere hatten nicht so viel Glück.

Helfen Sie uns zu helfen!

Mehr Infos zu der Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel und andere Projekte finden Sie auf www.tierschutz-berlin.de.

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