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Chancen für alle

Zugang zur Kompetenz des Lebens

Foto: Hung Chung Chih via shutterstock

Ohne Ausbildung keine guten Lebensperspektiven. Dieser Satz gilt überall auf der Welt – ganz besonders aber in Entwicklungsländern. Wer sich hier um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen kümmern möchte, steht vor einer schier unüberwindlichen Zahl an Herausforderungen. Dabei ist gerade Bildung ein guter Hebel, um den Lebensstandard in diesen Staaten langfristig zu verbessern.

Die ärmsten Länder der Welt liegen auf dem Weg zu einer chancengerechten und hochwertigen Bildung weit zurück. Laut Weltbildungsbericht 2019 haben rund 64 Millionen Kinder im Grundschulalter keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Mehr als 35 Millionen dieser Kinder leben in afrikanischen Ländern südlich der Sahara, knapp zwölf Millionen in Südasien.

Große Armut, keine Bildung

Viele Familien existieren in extremer Armut und können die Kosten, zum Beispiel für Schulbücher oder Schuluniformen, nicht tragen. Stattdessen müssen Kinder sogar mitarbeiten, um den Lebensunterhalt zu finanzieren. Viele Mädchen und Jungen werden zwar eingeschult, brechen die Grundschule dann jedoch vorzeitig ab. In Ländern, die von Krisen und Konflikten betroffen sind, gibt es kaum oder gar keine Bildungsangebote.

Schlechte Infrastruktur und benachteiligte Gruppen

Fehlender Unterricht in der Muttersprache kann ebenfalls zu geringeren Bildungschancen führen. In den meisten Entwicklungsländern sind in den Staatshaushalten die Budgets für Bildung zu gering, um den Bedarf zu decken, oder es herrschen Korruption und hohe Schulden. Vor allem im ländlichen Raum, aber auch in städtischen Armutsgebieten ist das Netz der Grundschulen nicht dicht genug. Die Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte sind in Entwicklungsländern häufig unzumutbar. In vielen Lehrplänen fehlen klare Ziele.

Für benachteiligte Bevölkerungsgruppen ist der Zugang zu Bildung besonders schwierig. Hierzu zählen insbesondere Mädchen und Frauen, Angehörige indigener Völker, religiöse, ethnische und sprachliche Minderheiten und Menschen mit Behinderungen. Die Liste all dieser Probleme für bessere Bildung ließe sich endlos weiterführen.

Wichtige frühkindliche Entwicklung

Auf der anderen Seite ist die frühkindliche Erziehung und Entwicklung eine entscheidende Phase. Denn hier werden die Grundlagen für die weitere Entwicklung gelegt. Auch hierzulande sind die ersten Lebensjahre eines Kindes für seine Entwicklung ausschlaggebend. Dann entwickelt sich zum Beispiel das Gehirn so rasant wie in keiner anderen Lebensphase.

Ob nun Erste oder Dritte Welt – zahlreiche Studien belegen, dass Kinder, die in den ersten Lebensjahren gefördert werden, später erfolgreicher in der Schule und im Beruf sind. Frühkindliche Bildungsprogramme, die auch das soziale Umfeld der Kinder einbeziehen, führen nachweislich zu einer Verbesserung der Ernährungs- und Gesundheitssituation, stärken die Bindung zur Familie und fördern die Sozialkompetenz.

Wissen und Kompetenzen

Denn Bildung ist mehr als Rechnen, Schreiben und Lesen. Daher benötigen Kinder und Jugendliche in den Entwicklungsländern Wissen darüber hinaus, zum Beispiel über Menschenrechte, damit sie sich in ihren Ländern für diese einsetzen können.

Ihre Kenntnisse müssen zudem an ihre Lebenswirklichkeit angepasst sein. So sollten Kinder in kargen ländlichen Regionen über Lebensmittelanbau und Wasserspeicherung Bescheid wissen. Und Kinder in Regionen mit hoher HIV/Aids-Rate müssen über die Ansteckungsrisiken aufgeklärt werden und Selbstbewusst- sein entwickeln, um Gefahrensituationen souverän zu begegnen.

Auf diese Weise kann berufliche Bildung dann entscheidend zu einer nachhaltigen Entwicklung in den ärmsten Ländern der Welt beitragen.

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