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SOZIALE VERANTWORTUNG

Verbundenheit macht eine Gesellschaft stark

FOTO: @marienova

„Es ist wichtig, empathisch zu bleiben und auch mal nach links und rechts zu sehen“

– sagt Marie, die als @marienova auf Instagram eine große Community hat. Mit ihren fast 220.000 Followern teilt sie nicht nur schöne Bilder, sondern initiiert auch viele Aktionen, die die Gemeinschaft stärken. Zum Beispiel mit Weihnachtspost für Menschen, die einsam sind.

Marie, was bedeutet soziale Verantwortung für dich?

Ich finde wichtig, nicht nur zu nehmen, sondern der Gesellschaft auch etwas zurückzugeben, wenn es möglich ist. Zusammenhalt ist etwas sehr Wertvolles. Niemand sollte ausgeschlossen sein. Wenn man Menschen zusammenbringt, ein Auge dafür hat, was anderen fehlen könnte, und sich gegenseitig hilft, macht das eine Gesellschaft stark.

Interior, Vintage, Pflanzen – das sind die Hauptthemen, die du seit 2018 mit deinen vielen Followern auf Instagram teilst. Wie kam es dazu?

Ich war fünf Jahre Lehrerin und so umfassend in meinen Beruf eingebunden, dass ich nicht mehr dazu kam, mich um Freundschaften zu kümmern. Insgesamt führte es dazu, dass ich viel Zeit zu Hause verbracht habe. Also versuchte ich, es mir drinnen so schön wie möglich zu machen. Ich hatte damals nicht die Kraft, mich mit anderen zu treffen, aber ich konnte Bilder posten von Dingen, die mich glücklich machten, und wollte das mit anderen teilen.

Marie

Interior 🛋 | Vintage 🍂 | Plants 🌿
Blogger

🪴 Flohmarkt Liebhaberin mit einem Hang zu Pflanzen
🍂 chaotisch, perfektionistisch, introvertiert

Hast du das Gefühl, dass du mit deiner großen Community eine gewisse Verantwortung trägst?

Ja, ich bin mir meiner Verantwortung bewusst. Ich achte darauf, dass ich mit dem, was ich teile, etwas zurückgebe, was einen Mehrwert hat. Ich zeige über die sozialen Medien mein Leben und ich versuche dabei, Menschen zum Nachdenken anzuregen und dazu zu bringen, mehr aufeinander achtzugeben.

Das Wertvolle einer so großen Community ist, dass man im ständigen Austausch mit vielen verschiedenen Menschen, mit den unterschiedlichsten Interessen und Bedürfnissen, ist. Das fließt nicht nur in meine persönliche Entwicklung ein und macht mich achtsamer, ich versuche auch, dieses Wissen weiterzugeben und dafür zu sensibilisieren.

Du hast die Aktion „Postkarten gegen Einsamkeit“ ins Leben gerufen. Was genau können sich unsere Leser darunter vorstellen?

Wir hatten mit der Community schon mehrere Aktionen gemacht, z. B. haben wir 55.000 Euro Spenden gesammelt, als in Australien die großen Waldbrände waren, und vieles mehr. Im März 2020 fragte mich eine Followerin, ob wir nicht wieder als Community etwas zusammen machen könnten, das griff ich auf. Es war die Zeit der ersten Lockdowns, die Altenheime, Pflege- und Behinderteneinrichtungen wurden geschlossen und viele Menschen waren einsam. Wir begannen damit, Postkarten an Einrichtungen zu schicken, in denen Menschen sind, die keinen Besuch bekommen oder nicht am sozialen Leben teilnehmen können. Auf diese Weise sind viele Brieffreundschaften entstanden, zwischen Jung und Alt.

Was steht auf den Karten?

Das ist ganz unterschiedlich. Manche erzählen etwas von sich, andere schreiben ihr Lieblingsplätzchenrezept oder ein Gedicht, das ihnen etwas bedeutet. Wir hatten auch schon kleine Kreuzworträtsel. Es kommt natürlich immer darauf an, wem man schreibt, ob an ein Kind oder an Erwachsene, ob in einfacher Sprache oder nicht. Das Team in den Einrichtungen sortiert die Karten später danach, was zu wem besonders gut passt. Es ist gut, wenn man die Karten schon ein bisschen vor Weihnachten schickt, damit das Team noch Zeit zum Sortieren und Verteilen hat.

Wie und wo können unsere Leser sich informieren, um selbst an der diesjährigen Aktion teilzunehmen?

Am 2. Dezember um 10.00 Uhr teile ich auf meinem Instagram-Account @marienova ein Bild mit der kompletten Anleitung der Aktion. Hier stehen dann die Adressen der Einrichtungen, an die man schreiben kann, mit einer Anzahl der Karten, die gebraucht werden. Dann sucht man sich eine der Einrichtungen aus und kommentiert mit der Anzahl der Karten, die man gern versenden möchte. Sind alle Karten für die jeweilige Einrichtung zusammengekommen, wird der Kommentar gelöscht, um es übersichtlich zu halten. Es ist also wichtig, sich die Adresse zu notieren und bis zum 17. Dezember die Post zu versenden, damit sie rechtzeitig vor Weihnachten ankommt. Wir haben auf diese Weise zusammen schon über 30.000 Karten verschickt und freuen uns über jeden, der uns dieses Jahr hilft, ein bisschen Weihnachtsstimmung zu verbreiten.

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