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Raissa kommt aus der Ukraine. Als Kind hat sie dort Schlimmes erlebt: Bombenhagel, Flucht, Hunger und Kälte. Trotz allem geht die ehemalige Pianistin auch am Ende ihres Lebens noch aufrecht. Sie versucht, die Schrecken des Alters nicht zu ernst zu nehmen. Gründe dafür hätte sie genügend. Das Leben in Israel ist nicht immer das, was sich die eingewanderten Holocaustüberlebenden erträumten. Viele müssen am Ende ihrer Tage wieder um das tägliche Überleben kämpfen. Ihre Rente ist gering, die Anerkennung als unterstützungswürdige Holocaustüberlebende gelingt nicht allen, die Mieten und die Lebensmittel sind teuer.

Das lohnt sich nicht mehr!

Raissa hatte schon ihre Koffer gepackt und freute sich auf ihre neue günstigere Sozialwohnung. Wenige Tage vor dem Umzug ruft die Behörde bei ihr an: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Sie die beantragte Sozialwohnung nicht erhalten können.“ Raissa fragt zurück: „Ja, aber warum denn nicht?“ Die Behörde: „Na ja, äh, Sie sind in einem Alter, in dem es sich ja nicht mehr lohnt, äh …“ So lebt sie eben weiter auf wenigen Quadratmetern, deren Miete einen großen Teil ihres kleinen Finanzbudgets verschlingt. Am Ende des Monats überlegt Raissa oft, ob sie sich die nötigen Medikamente für ihre Gicht- und Arthrosebeschwerden leisten oder sich doch lieber einmal ein ordentliches Stück Fleisch oder eine Musik-CD kaufen soll. Musik war immer Raissas Leidenschaft. Auch bei den wöchentlichen Treffen der Holocaustüberlebenden hat sie lange Klavier gespielt, bis ihre Gicht zu stark wurde. Die Treffen müssen in Zeiten von Corona leider ausfallen und werden sehnlichst vermisst. 

Wie Patenschaften helfen

Immer wenn Sébastien von GAiN vorbeikommt, freut sich Raissa riesig. Und das liegt nicht nur an dem Lebensmittelgutschein, den er mitbringt. Raissa ist dankbar, weil sie durch das Patenschaftsprogramm Hilfe und Aufmerksamkeit erhält. Viele andere Holocaustüberlebende sind einsam, auf sich allein gestellt und leben in unglaublicher Armut. Patenschaften helfen dabei, diesen alten Menschen ihre Sorge um Essen, Medizin und Hilfsmittel abzunehmen. Noch sind 189.500 Holocaustüberlebende in Israel am Leben, 45.000 unter ihnen gelten als arm. Jetzt ist die Gelegenheit, ihnen ihre letzten Tage zu erleichtern. Patenschaften helfen dabei. 

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