In der als Urlaubsziel bekannten Dominikanischen Republik herrscht eine starke sozioökonomische Ungleichheit. Rund 25 Prozent der Bevölkerung leben in Armut. Zu wenig Bildungsangebote, ein schwaches Gesundheitssystem sowie eine hohe HIV-Infektionsrate, Überschwemmungen und Dürren sind Lebensumstände, die es vielen Familien unmöglich machen, dem Kreislauf der Armut zu entkommen. Die Auswirkungen bekommen besonders Kinder und Jugendliche zu spüren.
Die Kindersterblichkeitsrate ist hoch, die Zahl der Teenager-Schwangerschaften auch. Es gibt viele Waisenkinder, deren Eltern an Aids gestorben sind. Rund 15 Prozent der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren müssen arbeiten und können nicht zur Schule gehen. Viele von ihnen leben auf der Straße. In der Dominikanischen Republik finden Kinder und Jugendliche ohne elterliche Fürsorge in drei SOS-Kinderdörfern und drei Jugendwohneinrichtungen ein liebevolles, sie förderndes Zuhause.
Zusätzlich bietet die Organisation spezielle Familienhilfsprogramme, die Eltern, insbesondere Mütter, mit Aus- und Weiterbildungsprogrammen zu einer unabhängigen Lebensführung befähigen und somit Kinder vor dem Verlust der elterlichen Fürsorge schützen.
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Grossmutter Reina ernährt die ganze Familie

Seit dem Weiterbildungs-Workshop der SOS-Kinderdörfer kann ich nachts wieder ruhiger schlafen
sagt die 54-jährige Reina
und streichelt dem Enkelkind auf ihrem Schoß über den Kopf.
Reina wohnt mit Ehemann, einer ihrer Töchter und deren drei Kindern in einem winzigen Haus in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik.
Als der Mann ihrer Tochter verstarb, stand diese vor dem Nichts und zog mit ihren Kindern zurück zu den Eltern. Seitdem trägt Reina Sorge für den Lebensunterhalt von sechs Personen, ihr Mann und ihre Tochter haben keine Arbeit. Doch Reina ist fleißig und umtriebig: Sie verkauft als fahrende Händlerin Haushaltswaren. Ihr selbst angebautes Gemüse dient der Familie als maßgebliche Nahrungsquelle. Zudem betreibt sie eine kleine Fischzucht, die mittlerweile zweimal jährlich Ertrag abwirft. Es ist längst nicht alles rosig, aber die Familie kommt über die Runden.
„Früher konnte ich nicht gut mit Geld umgehen, mir hat das nie jemand beigebracht“, erinnert sich Reina. „Als meine Tochter wieder bei uns einzog, wusste ich nicht, wie ich uns alle durchbringen sollte!“ Dann erfuhr sie von dem Familienhilfsprogramm, das sich vor allem an Mütter richtet. Reina sagt: „Ich habe da gelernt, wie ich mich besser organisiere und worauf ich achten muss, wenn ich selbstständig arbeite. Daraufhin habe ich mich getraut, mit der Fischzucht zu beginnen.
Von da an gings bergauf.“Wie viele andere Frauen in der Dominikanischen Republik hat Reina eine marginale Schulbildung. Wie viele andere ist auch sie mit dem Credo groß geworden, dass Frausein in erster Linie bedeutet, möglichst früh möglichst viele Kinder zu kriegen. Reina hat fünf Kinder, das erste bekam sie mit 25 Jahren, sehr spät, wie sie betont.
Ich danke dem Himmel, dass ich noch mal lernen durfte
erzählt sie.

Vielleicht wird bald auch ihre verwitwete Tochter am Familienhilfsprogramm teilnehmen. Reina wünscht sich das sehr. Auch ihre Tochter soll in ihre Kraft und in die finanzielle Unabhängigkeit finden, damit sie wieder einen eigenen Haushalt gründen kann und für ihre drei Kinder langfristig gut gesorgt ist. Die Geschichte von Reina zeigt die Wirkkraft von Hilfe zur Selbsthilfe.
Großer Teil solcher Hilfsmaßnahmen ist nur möglich, weil Menschen die SOS-Kinderdörfer in ihrem Testament bedenken und so Familien und Kindern die Chance auf eine bessere Zukunft ermöglichen.
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