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GREEN LIFESTYLE

Konzept Badezimmer der Zukunft:
90% Wasser, Energie und CO2e sparen 

FOTOS: HANSGROHE

Weltweit gibt es Regionen, für die das Wort „Wasserkrise“ nicht mehr nur ein Worst-Case-Szenario ist, sondern harte Realität: Am Gardasee droht nach dem sehr trockenen Sommer und niederschlagsarmen Winter im Sommer 2023 eine extreme Dürre. In der Folge wird schon jetzt die Wasserzufuhr für bestimmte Nutzungsbereiche gedrosselt. Die Devise lautet: Wasser sparen, so viel wie möglich, sofort. Und während hierzulande in Brandenburg die Wasserstände der über 3.000 Seen sinken, hat der Pro-Kopf-Wasserverbrauch in Berlin und Brandenburg einen 25-Jahres-Höchststand erreicht. Ein Zeichen dafür, dass es noch kein ausreichendes, verhaltenssteuerndes Bewusstsein für Wasserknappheit gibt.

Steffen Erath

Head of Innovation & Sustainability, Hansgrohe Group

Gemeinsam mit PHOENIX haben wir uns aufgemacht, mit Blick auf das Badezimmer die Probleme der Zukunft zu lösen: Wassermangel, Klimakrise, Ressourcenmangel. Das Ergebnis ist ein modulares, nahezu autarkes System, das auf der Idee der Circular Economy basiert: Kreisläufe klein halten und so schnell wie möglich schließen. Unser Konzept lädt ein zur Diskussion, zur Weiterentwicklung und zur Ideation eigener, vielleicht sogar weitreichenderer Konzepte in der Branche.

Wasserverbrauch technologisch senken

Die zentrale Erkenntnis solcher Entwicklungen: Wir können uns als Gesellschaft keine Wasserverschwendung mehr leisten. Als Hersteller von wasserführenden Produkten hat sich die Hansgrohe Group, Schiltach, innerhalb ihres Einflussbereichs deshalb aktiv das Ziel gesetzt, Wasserverbräuche konsequent zu senken. Im Zuge dessen stellt das Unternehmen sein gesamtes Brausen- und Armaturenportfolio bis 2030 auf „ECO“ um. Alle wasserführenden Produkte werden dann ausschließlich mit Wasserspartechnologien verfügbar sein.

Doch das ist den Schwarzwäldern noch nicht radikal genug. Die Zukunft erfordert die Neuinterpretation des Badezimmers. Gemeinsam mit Designexperten von PHOENIX haben die Hansgrohe-Entwickler analysiert, was passieren muss, um die genannten Probleme in Bezug auf das Badezimmer schon jetzt zu lösen. Das Ergebnis ist Hansgrohe’s Green Vision Beyond Water: Rethinking Bathroom Culture – ein visionäres Badezimmerkonzept, das in Einklang mit Mensch und Natur steht. 90 Prozent weniger Wassereinsatz, 90 Prozent weniger Energieverbrauch und 90 Prozent weniger CO2e -Emissionen lautet die Maxime. Das ist die Zukunft des Bads. Oder ein Bad mit Zukunft.

Green Vision – ein Badezimmer, fast ohne Wasser
90% weniger Wasser, 90% weniger Energie, 90% weniger CO2e

Die Einsparungen ergeben sich unter anderem durch:

• 10-Liter-Dusche mit Lichtanzeige für die Restduschzeit
• 2,5-Liter/min-Kopfsparbrause
• Dezentrale Warmwassererzeugung für weniger Energieverlust
• Zweitnutzung des Duschwassers für die Toilettenspülung
• Trenntoilette mit Bidetfunktion, ohne Toilettenpapier
• Waschplatz mit Wasserspartechnologie und Strahlsensoren für An/Aus
• Ausschließlich kaltes Wasser fürs Händewaschen
• Mental-Health-Badmöbel für multisensorische Erlebnisse mit Wasserdampf statt Badewanne

Nutzerverhalten durch Design und Funktionalität steuern

Ziel ist es, die negativen Umwelteinwirkungen des Badezimmers nicht nur durch technische Innovation zu reduzieren, sondern auch durch eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung bei den Nutzern. Verschwenderisches Verhalten lässt sich sanft in eine positive Richtung leiten, ohne auf das Gefühl verzichten zu müssen, das Wasser verschafft: einen Moment der reinigenden Kraft, für Körper und Seele. Die Geborgenheit, die ein aufgeheiztes Badezimmer und das viele warme Wasser einer Dusche schenken, wird substituiert durch neue Rituale – die aber sehr viel wassersparender und energieärmer sind. Das Green-Vision-Konzept besteht aus zwei Modulen: der BASE für die physische Hygiene und der SPHERE für die mentale Hygiene. Jedes einzelne ist eine Minirevolution in der bisherigen Badkultur und Badbauweise. Während die BASE mit Dusche, Waschplatz und Toilette 4 m2 Platz beansprucht, passt die SPHERE – der multisensorische Sessel mit Kuppel – auf gerade einmal 2 m2 .

Badmöbel aus recycelten Materialien

Green Vision bedient sich bei der Herstellung des Interieurs an Materialien der Kreislaufwirtschaft: Aus dem Salzwasser der Meere gewonnenes Aluminium wird anstelle von verchromtem Messing für alles Metallische wie Armaturen eingesetzt. Die Badmöbel sind aus Holz und Rezyklaten.

Green Vision ist eine Konzeptstudie, die das Potenzial hat, real zu werden. Die technischen Innovationen der einzelnen Module fließen schon heute in die Produktentwicklung von AXOR und hansgrohe Produkten ein. Andere Elemente dagegen sind aufgrund bestehender gesetzlicher Verordnungen heute noch Fiktion.

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