Elanco Animal Health ist ein globales Tiergesundheitsunternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsstandorten auch in Deutschland. Im Interview erklärt Tierarzt Dr. Stefan Pachnicke, Leitung Tierärztliche Fachabteilung Elanco Deutschland GmbH, das One Health Konzept und was es bedeutet.
Wir konzentrieren uns darauf, neueste wissenschaftliche Daten in anwendbare Informationen umzuwandeln, die einen Mehrwert für die tägliche Arbeit in der tierärztlichen Praxis darstellen.
Foto: Elanco
Welche Bedeutung hat “One Health” für HalterInnen von Hunden und Katzen?
Das One Health-Konzept ist ein umfassender und integrativer Ansatz, der die engen gesundheitlichen Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt in den Mittelpunkt stellt. Der Ansatz zeigt, wie beispielsweise die Gesundheit unserer Haustiere Einfluss auf unsere Gesundheit und umgekehrt haben kann. Hunde und Katzen werden in unserer Gesellschaft oft als Familienmitglieder betrachtet. Daher spielen Erreger, an denen Menschen und Tiere gleichermaßen erkranken können – sogenannte Zoonosen – im One Health-Konzept eine wichtige Rolle. Eine bekannte Zoonose ist z.B. der Fuchsbandwurm, der Hunde wie auch Menschen befallen kann. Aktuell schauen wir zudem sehr genau auf die Entwicklungen von durch Vektoren übertragenen Erregern. Vektoren können z.B. Zecken, Flöhe und Mücken sein. Entsprechend verursachte Erkrankungen werden bei Hunden und Katzen als Companion Vector-borne Diseases oder kurz CVBDs bezeichnet. Viele dieser Erkrankungen können leider auch uns Menschen betreffen. Daher steht eine gesamtgesundheitliche Betrachtung, also „One Health – eine Gesundheit“ im Fokus.
Mein Haustier & Ich – für glückliche und gesunde Haustiere
Welche One Health-Aktivitäten unterstützt Elanco?
Als globales, forschendes Tiergesundheitsunternehmen unterstützen wir verschiedene One Health-Projekte. Für uns ist insbesondere das CVBD Weltforum ein herausragendes Beispiel. Es besteht aus einer Gruppe internationaler ExpertInnen auf dem Gebiet vektorübertragener Krankheiten bei Haustieren. Diese ExpertInnen aus Naturwissenschaften, Veterinär- und Humanmedizin arbeiten seit der Gründung 2006 daran, das Wissen und die Kommunikation über CVBDs systematisch und kontinuierlich zu erweitern, um die Gesundheit von Haustieren, Menschen und der Umwelt zu verbessern. Ihr Engagement trägt zu einem stetig wachsenden Bewusstsein für das Vorkommen vektorübertragener Krankheiten bei und schafft Grundlagen, um Konzepte zum Schutz der Tiere zu entwickeln.
Wir fördern in diesem Zusammenhang auch lokale Studien, um regionale Gefährdungssituationen durch vektorübertragene Erreger in Deutschland besser zu verstehen. Wir konzentrieren uns darauf, neueste wissenschaftliche Daten in anwendbare Informationen umzuwandeln, die einen Mehrwert für die tägliche Arbeit in der tierärztlichen Praxis darstellen. Als verlässlicher Partner möchten wir TierärztInnen dabei unterstützen, unsere Haustiere bestmöglich zu schützen und ihre HalterInnen über CVBD-Risiken zu beraten. Denn wir sind davon überzeugt: Das Leben von Tieren zu verbessern, macht auch unser Leben besser.
Was bedeutet One Health für TierärztInnen und TierhalterInnen in der Praxis?
Für TierärztInnen besteht ein Schwerpunkt in der Aufklärung über entsprechende Gesundheitsrisiken und zu effektiven Maßnahmen der Risikominimierung. Oft kennen diese die TierhalterInnen und ihre Schützlinge gut und können gezielt Tipps geben. Bspw. für Hunde in Fuchsbandwurm-Risikogebieten oder für bestimmte Zecken-übertragene Erreger können dann individuell geeignete Maßnahmen besprochen werden. Der zielgerichtete Einsatz zugelassener Tierarzneimittel ist hierbei ein wesentlicher Bestandteil eines wirksamen Gesundheitsmanagements. Zur Vorbeugung gegen Überträger wie Zecken, Flöhe und Mücken oder auch bspw. zur gezielten Behandlung von Infektionen mit Würmern stehen wirksame Präparate zur Verfügung. TierhalterInnen sollten in ihre Überlegungen auch einfließen lassen, wie gut die verfügbaren Anwendungsformen von ihrem Tier akzeptiert werden: die passende Wahl – z.B. als Spot-On-Präparat, medizinisches Halsband oder Tablette – kann Einfluss auf den Erfolg nehmen. Tierarzneimittel unterliegen im Übrigen im Rahmen ihrer Zulassung auch umfangreichen Prüfungen, etwa mit Blick auf Wirksamkeit und Qualität, Verträglichkeit bei der Anwendung am Tier und durch den Anwender, sowie für die Umwelt. Ein integriertes Schutzkonzept ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gesundheit des Haustieres und indirekt auch des Menschen. One Health – eine Gesundheit.
Bereich für Tierärzte & Tierärztinnen
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