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Wie schaffen wir es durch das Einstehen für unsere gesellschaftliche, unternehmerische aber auch ganz persönliche Verantwortung eine vielfältige und dadurch liberale Gesellschaft zu sichern?

Vielfältige Gesellschaft als Grundprinzip der Demokratie

Vielfalt als Grundprinzip einer vitalen Gesellschaft ist ein wichtiges Grundprinzip jeder stabilen Demokratie und nur in einem liberalen System wird sie ihren vollen Blütenstand austreiben können. Denn: In einer demokratischen Gesellschaft ist jeder Mensch mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet, die keiner weiteren Begründung bedürfen. In diesem Leitgedanken angelegt, ist die gegenseitige Akzeptanz als Mensch und (Mit-) Staatsbürger, ohne weitere Bedingungen und ohne Blick auf Geschlecht, Ethnie, Religion oder sexuelle Orientierung.

Diese Akzeptanz ist die Basis einer jeden funktionierenden Gesellschaft –  meinen Gegenüber so anzunehmen wie er ist, ihn als Mensch mit dem ich im Austausch bin zu akzeptieren, seiner Meinung und Überzeugungen mit Respekt zu begegnen und Kompromisse zu schließen, falls wir keinen Konsens finden können.

Ebenso sollten unterschiedliche Sicht- und Lebensweisen, individuelle Ziele und Ansichten selbstverständlich und willkommen sein. Frei nach dem Motto: Wir sind vielleicht nicht einer Meinung, aber wir respektieren und akzeptieren uns dennoch, also lass uns darüber reden und wir finden einen gemeinsamen Weg.

Das ist zumindest der Leitsatz – die Theorie. Wie jedoch sieht es in der Praxis – unserer Lebenswirklichkeit – aus? Wie ist es bestellt um unsere Gesellschaft und die Fähigkeit „Anderssein“ zu respektieren und anzunehmen? Wie reagieren wir auf die zunehmende zu beobachtende Spaltung westlicher Gesellschaften und den Umstand, dass radikale Lager ihren jeweiligen politischen Gegnern die grundsätzliche Anerkennung verwehren und immer weniger Respekt für die Meinung des Gegenübers zeigen?

Sobald Menschen ihr Gegenüber grundsätzlich ablehnen, wenn sie ihre Werte nicht als gleichwertig anerkennen, wie können sie dann weiterhin respektvoll miteinander umgehen und gemeinsame Lösungen finden? Wie vermeiden wir, dass gesellschaftliche Konflikte eskalieren und sich Lager bilden, die aufgrund fehlender Kompromissbereitschaft nicht (mehr) aufeinander zugehen (können)?

Diesem Trend wollen wir uns entgegenstemmen, indem wir deutlich machen, dass nicht nur inhaltliche Positionen relevant sind, sondern die Spielregeln unseres demokratischen Zusammenlebens ein mindestens gleichermaßen schützenswertes Gut sind.

Mit dem „Wir“ meinen wir „Uns alle“ – wir als Unternehmen, wir als Mitarbeiter*innen und als Bürger*innen dieser Gesellschaft. „Wir alle“ haben es in der Hand!

WIE?

Indem Unternehmen als Teil des komplexen Gebildes, das Gesellschaft, Politik und Wirtschaft bilden, ihren Teil der gemeinsamen Verantwortung übernehmen. Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass der Unternehmenszweck nur der Gewinnmaximierung dient und Arbeitsplätze schaffen soll.

Heute ist Corporate (Democratic) Responsibility vielfach ausschlaggebend für die Strategie per se, für Forschung, Innovation sowie die Entwicklung von Produkten und Services. Letztendlich müssen Unternehmen kontinuierlich ihr Handeln auf den Prüfstand stellen. Die Herausforderungen unserer immer komplexer werdenden Welt sind enorm. Zu groß und vielschichtig, als dass wir sie Politik und Zivilgesellschaft allein zumuten könnten.

Wir als Unternehmen sind ein Teil der Gesellschaft und für unser (erfolgreiches) unternehmerisches Handeln auf ein funktionierendes Gemeinwesen– auf eine starke und stabile liberale Demokratie angewiesen!

Wir wollten also wissen, was macht diese zunehmende Polarisierung mit dem Einzelnen? Welche (neuen) Wünsche hegt er gegenüber der Politik und dem Staat? Wie stehen die deutschen Wähler*innen zur Politik und den gestaltenden Parteien? Und was können wir vielleicht gemeinsam mit der Politik gegen die Spaltung unternehmen?

Aus diesem Grund haben wir im letzten Jahr gemeinsam mit dem Rheingold Institut die Studie „Wie wir wirklich leben“ initiiert.

Wie wir wirklich leben

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen eine bemerkenswerte Diskrepanz in der Bewertung der eigenen Lebenssituation der Befragten gegenüber ihrer Bewertung der gesamtgesellschaftlichen Situation. Während die Mehrheit der Teilnehmer*innen mit ihren individuellen Lebensumständen zufrieden sind, wird die gesamtgesellschaftliche Situation und Stimmung deutlich negativer wahrgenommen. Dieses Missverhältnis in der Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit spiegelt sich auch in unserer zunehmend stärker gespaltenen Gesellschaft wider. Genauso wie die Meinung zur Arbeit der deutschen Politiker*innen: ganze 40 Prozent der Befragten sind mit der momentanen Politik unzufrieden – oder haben in ihrer Verdrossenheit das Interesse an den aktuellen politischen Entscheidungen bereits vollständig verloren.

Es gäbe zu viel Stillstand, zu wenig Visionen und keine klaren Haltungen. Befragt nach politischen Themenbereichen wurden alle Themen als gleich wichtig eingeschätzt, allerdings würde ebenfalls überall gleich wenig getan.

Ist das also ein Call to Action an die Regierung? Jein… zwar soll sich etwas ändern, aber ganz klar „nicht auf meinem Hof“. Denn den eigenen Lebensstil einschränken, das möchte man dann bei aller Wichtigkeit von Klimaschutz und Co. doch auch nicht. Vor allem aber, fühlen sich 90 Prozent unserer Studienteilnehmer*innen unverstanden. Sicherlich lässt sich ein Teil der Polarisierung der Gesellschaft damit erklären, dass die Menschen ihre Sorgen nicht konsequent adressiert sehen, beziehungsweise das Gefühl haben, der Staat regiere an ihrer eigenen Lebenswirklichkeit vorbei.

Eine mögliche Antwort auf dieses allgemeine Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger könnte sein, dass sich der Staat verstärkt zu einem serviceorientierten Dienstleister weiterentwickelt, nach dem Motto Bürger*in als Kund*in und Staat als Dienstleister.

Ebenso Unternehmen – als Teil des gesamtgesellschaftlichen Gebildes – dürfen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht entziehen. Sie müssen angesichts des Wandels in der Gesellschaft gar ihre Rolle stetig überdenken und neu definieren und klare Haltung in ihrer Verantwortungsübernahme zeigen.

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