Home » UNTERNEHMEN FÜR MENSCH UND UMWELT » Warum wir von Selbstschutz sprechen sollten anstatt von Umweltschutz
UNTERNEHMEN FÜR MENSCH UND UMWELT

Warum wir von Selbstschutz sprechen sollten anstatt von Umweltschutz

Fast jeder hat mittlerweile schon einmal von Umweltschutz gehört, doch Selbstschutz würde viel besser passen. Mutter Erde hat bereits gut funktioniert, bevor wir vor einigen hunderttausend Jahren begannen, die Welt zu bevölkern. Wenn wir die gesamte Erdgeschichte in einen 24-Stunden-Tag pressen, würde der moderne Mensch erst zwei Minuten vor Mitternacht als neue Art auftauchen. Irgendwann werden wir höchstwahrscheinlich nicht mehr existieren, aber die Erde wird uns überleben. Wir sind jedoch vollständig von einem funktionierenden Ökosystem abhängig und von all den Millionen Arten und der einzigartigen Flora und Fauna auf unserem blauen Planeten in unserem Universum. Wenn alle Menschen so leben würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir mindestens drei Erden. Unser ökologischer Fußabdruck von über 11 Tonnen pro Jahr und Person in Deutschland ist einfach zu groß und nicht mit den planetaren Grenzen vereinbar.

Raphael Fellmer

Unternehmer, Klima-Aktivist und Autor.

Seine Karriere als Lebensmittelretter begann 2009 als Mülltaucher, dann lebte er fünf Jahre im „Geldstreik“ und machte die foodsharing Bewegung groß. Heute ist er Geschäftsführer und Mitgründer von SIRPLUS.

Jeder von uns ist Teil des Problems, und deshalb können und müssen wir auch alle Teil der Lösung sein, um die Klimaziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Es erfordert natürlich eine tiefgreifende Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft, sowohl von der Wirtschaft als auch von den Parteien. Aber nur mit einem starken Dreiklang aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik können wir gemeinsam das Ziel von 1,5 Grad erreichen. Wenn wir über Maßnahmen zum Klimaschutz nachdenken, denken wir oft an Autos, Fabriken und Flugzeuge, aber nicht an unsere Ernährung. Dabei entsteht etwa ein Drittel aller globalen Treibhausgasemissionen durch die Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Im März 2023 hat das renommierte Journal „Nature Food“ schockierende neue Zahlen veröffentlicht, die uns alle zum Nachdenken anregen sollten.

Es gibt keinen einfacheren und effektiveren Weg, wie wir unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren können. Lebensmittelverschwendung ist in den letzten Jahrzehnten mit zunehmendem Wohlstand der Weltbevölkerung zum Hauptfaktor für die Zerstörung unseres Lebensraums geworden. Laut „Nature Food“ ist die weltweite Lebensmittelindustrie für mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als die EU und die USA zusammen. Weltweit verursacht die Verschwendung von Lebensmitteln 10-mal mehr CO2-Emissionen als der Flugverkehr. Allein in Deutschland werden jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet, was ungefähr einer vollen LKW-Ladung pro Minute entspricht. Weltweit werden 2,5 Milliarden Tonnen Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette verschwendet, und ein Großteil davon von uns zuhause. Jeder Deutsche wirft umgerechnet etwa 300€ Lebensmittel in den Müll. Obwohl wir uns diesen Luxus wirtschaftlich leisten können, ist dies ethisch und ökologisch gesehen eine Katastrophe und nicht mehr hinnehmbar.

Jeder von uns kann seinen Beitrag zur Wertschätzung von Lebensmitteln leisten, indem wir bewusster und pflanzlicher konsumieren, Lebensmittel retten und die Mittel zum Leben auch als solche wertschätzen. Denn das MHD heißt ja „mindestens haltbar bis“ und nicht „sofort tödlich ab“.

Jeder von uns ist Teil des Problems, deshalb können und müssen wir auch alle Teil der Lösung sein!

SIRPLUS bietet allen Menschen die Möglichkeit ganz einfach von Zuhause über einen Onlineshop gerettete Lebensmittel zu bestellen und zu genießen. Die über 350 ständig wechselnden Produkte sind im Schnitt 35% günstiger. Die Vision von dem Team ist eine Welt, in der alle Menschen genügend zu essen haben. Pro Bestellung wird eine Schulmahlzeit in Burundi mit der Welthungerhilfe ermöglicht. Sei ein Teil der Lebensmittellösung unter sirplus.de

Nächster Artikel