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Der Spion in der Hosentasche

Hier ein Klick, da ein Like – alles ganz einfach von unterwegs. Beim Warten auf den Bus mit dem Handy schnell noch eine Nachricht schreiben oder eine E-Mail lesen. Nur wenige Menschen kümmern sich darum, wie die kleinen High-Tech-Geräte eigentlich genau funktionieren. Und was ist, wenn Fremde auf Kamera, GPS oder Mikrofon zugreifen und private Nachrichten mitlesen?

Das Recht auf Privatsphäre

Pegasus, die Überwachungssoftware der israelischen NSO Group, sorgte in den vergangenen Monaten weltweit für Schlagzeilen: Mit der Software werden Medienschaffende, Menschenrechtsverteidiger_innen und Aktivist_innen in einigen Ländern systematisch überwacht und damit ihr Recht auf Privatsphäre verletzt.


Das Amnesty-Security-Lab

Diese Angriffe auf die Privatsphäre zu verhindern, ist eine der Aufgaben des Amnesty-Security-Labs, das 2019 in Berlin eingerichtet wurde. Hier werden Videos, Fotos und andere Daten ausgewertet, um Menschenrechtsverletzungen nachzuweisen – und genau diese Spähangriffe auf Menschenrechtsaktivist_innen aufgedeckt.

© Amnesty International


„Wir haben zum Beispiel auf dem Handy eines regierungskritischen Bloggers aus Vietnam eine E-Mail von einer Hackergruppe namens Ocean Lotus gefunden“, berichtet ein Mitarbeiter. „Wir können noch nicht beweisen, dass die vietnamesische Regierung hinter den Angriffen steckt, aber wir sind uns ziemlich sicher.“

Überwachung made in Europe

Spähangriffe durch die vietnamesische Regierung – das klingt zunächst nach einer weit entfernten Bedrohung. Es sind jedoch zahlreiche europäische Unternehmen, die den Autokraten rund um den Globus die Überwachung unliebsamer Personen ermöglichen:

Da ist zum Beispiel das schwedische Unternehmen Axis Communications, das hochauflösende Netzwerkkameras zur Videoüberwachung an Chinas Sicherheitsbehörden verkauft hat. Die Firma Idemia aus Frankreich lieferte modernste Technologie für die Gesichtserkennung nach Shanghai. Und der Staatstrojaner FinSpy des Münchner Unternehmens FinFisher wurde nicht nur von deutschen Behörden erworben: Die Spionagesoftware wurde schon in Ägypten, Äthiopien, Bahrain, Marokko, Nigeria und den Vereinigten Arabischen Emiraten nachgewiesen…

Menschenrechte verteidigen!

Überwachungstechnologie aus Europa gefährdet Menschenrechtsverteidiger_innen in aller Welt. Das Amnesty-Security-Lab versucht, ihnen zu helfen. Möchten Sie uns dabei unterstützen? Verteidigen Sie die Menschenrechte mit Ihrer Spende! Danke, dass Sie an unserer Seite stehen.

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