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“Nachhaltigkeit im Alltag darf kein Privileg sein, sondern muss für alle machbar sein.”

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Nachhaltiger leben zu wollen ist ein Marathon und kein Sprint. Es dauert, bis man neue Routinen gefunden hat.

Eva Maria Pia Beller-Neff

Content Creator – @familie_nachhaltigkeit

Foto: Privat

Wenn alle Personen in Deutschland nur etwas weniger Fleisch essen, etwas weniger neue Kleidung kaufen, etwas weniger fliegen und weniger Lebensmittel wegschmeißen würden, dann könnten wir alle zusammen mehr CO2 einsparen als ganz Kroatien in einem Jahr emittiert. So lautet zumindest das Fazit einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft von 2021. Natürlich bin ich der Meinung, dass die Verantwortung an der jetzigen Klima- und Umweltsituation nicht an Privatverbrauchern alleine liegt. Es müssen gesamtgesellschaftliche und politische Entscheidungen getroffen werden, um ein ganzes System zu verändern. Nachhaltigkeit im Alltag darf kein Privileg sein, sondern muss für alle machbar sein. Allerdings denke ich, dass wir privaten Haushalte nicht von Politik und Wirtschaft losgelöst sind. Manchmal reichen bereits kleine Anpassungen im Haushalt, um einen positiven Effekt für die Umwelt zu erhalten. Beispielsweise spart man mit einem wassersparenden Sparduschkopf ca. 0,3 t CO2e pro Jahr. Dieser drosselt den Durchfluss von ca. 15-20l/min auf nur 6-9l/min. Mit dieser kleinen Aktion erzeuge ich einen dauerhaften Umweltvorteil. Ein positiver Nebeneffekt: Wir sparen nicht nur CO2 , sondern zudem Geld. Es geht nicht darum, sich selbst zu quälen und alles perfekt machen zu müssen, sondern darum, Selbstwirksamkeit zu erleben. Die Klima- und Umweltkrise ist oft ein abstraktes Gedankenmonstrum: „Wie sollen wir das nur schaffen? Es ist doch sowieso unlösbar!“ Das kann uns lähmen und hoffnungslos werden lassen. Sicherlich sind die Fakten dazu nicht erfreulich, aber die kleinen Taten können uns wieder etwas aufbauen. Wenn ich den eigenen Stoffbeutel zum Bäcker mitnehme, freue ich mich vielleicht, hinterher etwas weniger Müll vorzufinden.

Nachhaltiger leben zu wollen ist ein Marathon und kein Sprint. Es dauert, bis man neue Routinen gefunden hat. Es geht für mich im Alltag immer vor und zurück. Manchmal bin ich absolut genervt von meinem eigenen Anspruch, es irgendwie besser manchen zu wollen. Das ist auch ok so, aber ich möchte meinen Kindern mal nicht sagen: Das Klima- und Umweltproblem war mir egal und ich habe nicht versucht, etwas zu ändern. Ich mag den Effekt, wenn ich bemerke, wie positiv sich das Fahrradfahren im Alltag auf mich auswirkt. Ganz oft hat ein nachhaltigeres Leben eben auch sehr viele andere Vorteile.

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