Wir wollen uns gesund ernähren. Und wir werden immer mehr auf unserem Planeten. Zugleich sind wir mit einer Klimakrise konfrontiert. Produktion und Konsum von Lebensmitteln sind mit vielen Umweltproblemen verbunden. Wir sind die erste Generation, die davon weiß, und jene die etwas dagegen tun kann. Die Industrie steht also vor der Aufgabe, neue Ressourcen und neue Technologien zu finden. Es ist schon jetzt ein Wettlauf mit der Zeit.
Proteine aus Pflanzen, Mikroorganismen, Kulturfleisch und Insekten: Die Entwicklung neuer Nahrungsmittel mit ihrer Vielfalt an neuen Ideen, Quellen und Technologien ist faszinierend – und schreitet mit hohem Tempo voran. Essen und Getränke können aus unterschiedlichsten Pflanzen, vom Samen bis zum Korn, aus Gras, Kräutern, Algen, Pilzen und aus Molekularlandwirtschaft hergestellt werden. Für Fleisch müssen nicht mehr Tiere gezüchtet und geschlachtet werden – an ihre Stelle treten Zellkulturen, die gezüchtet und geerntet werden. Aus bisher meist ungenutzten, aber hoch nährstoffreichen Nebenprodukten werden neue Nahrungsmittel. New Food bzw. Future Food ist die Lösung für vieles: gesunde Ernährung, Klimaschutz, Tierschutz, Flächenschutz, Wasserersparnis und das Ende der Verschwendung.
Trends, Forschung und Einblicke
Bei Tetra Pak sind wir bestrebt, Lebensmittel- und Getränkehersteller dabei zu unterstützen, fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen.
Die Verbraucher:innen verlangen all das – und so ist der New Food Markt einer der größten Wachstumsmärkte der Welt: mit einem Anstieg bei alternativen Proteinen um 107 %, bei gezüchtetem Fleisch 196 %, bei Fermentation (Gärung) 190 % und bei pflanzenbasierten Nahrungsmitteln um 99 % innerhalb von 9 Jahren (2013 – 2022).1
Schätze wirft man nicht mehr weg.
Das Unternehmen Tetra Pak® ist weltweit führender Hersteller von Getränkekartons und Prozesslösungen. Tetra Pak® ist aber auch Antreiber und Vorantreiber bei der Erschließung neuer Nahrungsquellen. Gemeinsam mit Nahrungsmittelherstellern entwickelt Tetra Pak® neue Ernährungslösungen, von der Idee über die Rezeptur und die Produktion bis zur Logistik. Mit Future- und New Food-Herstellern arbeitet Tetra Pak® genauso zusammen wie mit Traditionsherstellern, die neue Wege gehen, und das weltweit: von Berief aus dem nordrheinwestfälischen Beckum über Foodtech und EnginZyme aus Schweden bis zu Fresh Start in Israel.
Jüngstes Erfolgsbeispiel des Unternehmens ist das Upcycling von Biertreber, ein Restrückstand des Brauprozesses. Meist ist es gemälzte Gerste, ballaststoff- und proteinreich, aber nur mit sehr wenig Zucker. Da Treber sehr schnell verdirbt, werden jedes Jahr etwa 40 Millionen Tonnen als Tierfutter verwendet oder auf Deponien entsorgt. Tetra Pak® hat einen Weg gefunden, dieses Abfallprodukt in der Lebensmittelindustrie nutzbar zu machen. Mit einem hocheffizienten patentierten Verfahren, das im eigenen Haus entwickelt wurde. Durch das Upcycling von Treber in eine flüssige Zutat nimmt die nächste Generation pflanzenbasierter Inhaltsstoffe und Getränke Gestalt an. Die Nachfrage ist hoch, speziell in Industrien mit hohen Mengen an Seitenströmen.
Auch den sehr hohen Nährwert von Säuremolke, einem Nebenprodukt der Käseherstellung, macht Tetra Pak® nutzbar, in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen EginZyme. Durch den Einsatz eines Enzyms wird Säuremolke mit wenig Energieeinsatz in eine Zutat oder einen Zusatz verwandelt.
Wie sehen Gesundheit und Ernährung in Zukunft aus?
Was halten Verbraucher wirklich von den neuesten Innovationen im Lebensmittelsektor? Wir haben weltweit 5.000 Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Fachleute für Lebensmittel und Getränke dazu befragt.
Alternative Proteine – alternativlos für unsere Ernährung?
Immer mehr Verbraucher:innen sehen einen Zusammenhang zwischen der eigenen Gesundheit und unser aller Umwelt. 71 % weltweit finden pflanzliche Konzepte attraktiv. In den jüngeren Generationen verzichten laut einer Studie 15 % komplett auf Fleisch.2 Diese Zahlen zeigen, wie groß das Potenzial und das prognostizierte Wachstum der pflanzlichen Lebensmittel ist. Als Alternative zu tierischen Proteinquellen können sie wichtige Aufgaben in der Lebensmittel- und Getränkebranche erfüllen – und sogar mit bereits vorhandenen Ressourcen hergestellt werden. Die Menschheit ernähren, und zwar gesünder, und dabei Klima, Umwelt und Tiere schützen? Es ist möglich.
Alternative Proteine und New Food: ein Überblick.
Heute basieren die Ernährungssysteme hauptsächlich auf tierischen Proteinen. Neue Nahrungsmittel ersetzen die bisher aus Milch und Fleisch gewonnenen Proteine durch neue Quellen:
Pflanzenbasiert:
Besonders etabliert unter den alternativen Proteinen. Getränke auf Soja- und Haferbasis stehen schon lange in den Supermarktregalen der Welt. Neue Quellen sind: Erbsen, Raps, Kartoffeln, Hanf, Pilze, Algen und viele mehr.
Gärungsbasiert:
Bei der Gärung bzw. Fermentation werden als Zutaten für die Lebensmittelproduktion Mikroorganismen gezüchtet und geerntet. Mikroorganismen dienen als Mini-Fabriken für Proteine, Fette, Vitamine und andere Verbindungen.
Kulturfleisch:
Clean Meat, Laborfleisch, Kunstfleisch oder Kulturfleisch: Die Zucht von Fleisch aus Stammzellen, die dem Muskelgewebe entnommen werden, hat noch keinen einheitlichen Namen. Dieses Fleisch ist in seiner Herstellung klima- und tierfreundlich.
Insektenproteine:
2 Milliarden Menschen in 80 Ländern essen etwa 2.000 Arten von Insekten. Die verbreitetsten Insekten, die für Lebensmittel verarbeitet werden, sind die Schwarze Soldatenfliege, die Wanderheuschrecke und Mehlwürmer. Neben den letzten beiden sind in der EU auch die Hausgrille und der Buffalowurm für den menschlichen Konsum zugelassen.
Mit pflanzenbasierten Getränken wachsen
Hafer, Soja, Erbsen, Nüsse, Reis und mehr. Wenn Sie bereits Getränke auf pflanzlicher Basis herstellen oder dies planen, sollten Sie sich unsere integrierten Lösungen für die Entwicklung, Produktion und Abfüllung von Getränken ansehen.
Quellenangaben
- Tetra Pak Index Report 2023 ↩︎
- https://www.plantbasednews.org/culture/-35-generation-z-want-meat-free-2021 ↩︎