Home » CSR » Deutschland muss “fairgleichen”
CSR

Deutschland muss “fairgleichen”

Was steckt hinter der Kampagne?

Viele Kommunen berücksichtigen bisher bei der Beschaffung oft nur den günstigsten Preis, Kriterien wie die Arbeitsbedingungen in der Produktion – vielfach in den Ländern des Globalen Südens –werden nicht als Entscheidungskriterien herangezogen. Dies zu ändern  hat sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zum Ziel gesetzt.

In dessen Auftrag startete daher die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Dezember 2015 eine deutschlandweite Kampagne mit dem Ziel, die kommunale Beschaffung zukünftig fairer zu gestalten. Unter dem Motto „Deutschland Fairgleicht“ wendet sich die Kampagne sowohl an die Spitzen der Kommunen als auch direkt an Beschaffungsverantwortliche und ruft dazu auf, die  Möglichkeiten Fairer Beschaffung besser zu nutzen.

Warum ist eine faire Beschaffung so wichtig?

Viele der von Kommunen beschafften Waren oder deren Rohstoffe – von Textilien für Sicherheits- und Arbeitsbekleidung über Pflastersteine bis hin zu Kaffee und Tee – kommen originär aus den Ländern des Globalen Südens.

Mit rund 175 Milliarden Euro jährlicher Ausgaben haben deutsche Kommunen eine echte Einkaufsmacht.

Dort wird die Baumwolle gepflückt, der Steinbruch bearbeitet oder der Kaffee und Tee angebaut. Eine verantwortungsvolle Verwaltung muss die Fragen beantworten: Sind die Produktionsbedingungen vor Ort fair? Werden Sozial- und Umweltstandards eingehalten? Können die Güter guten Gewissens genutzt werden, oder nur auf Kosten der Menschen, die sie vor Ort produzieren?

Mit rund 175 Milliarden Euro jährlicher Ausgaben haben deutsche Kommunen eine echte Einkaufsmacht. Diese können sie verantwortungsvoll nutzen, indem sie soziale und ökologische Standards bei ihren Beschaffungen berücksichtigen und so beispielsweise bessere Arbeitsbedingungen oder umweltfreundliche Produktion einfordern. 

Was können Kommunen tun und wo erhalten sie Unterstützung?

Kreise, Städte und Gemeinden können fair gehandelte Produkte einkaufen und auf Güter verzichten, die durch ausbeuterische Kinderarbeit oder unter Verletzung sozialer Mindeststandards hergestellt werden. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) unterstützt kommunale Akteurinnen und Akteure mit umfassenden Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangeboten.

Auf der Kampagnen-Website sind Beispiele guter Praxis zu finden und Tipps, wie mit kleinen Veränderungen im kommunalen Beschaffungswesen ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Ländern des Globalen Südens geleistet werden kann. Ein Film bietet zudem Einblicke in den Beschaffungsalltag von Kommunen und wertvolle Anregungen für erste oder auch weitere Schritte hin zu einer Fairen Beschaffung.

Nächster Artikel